Anleitung: Vinylboden verlegen

Schnell und unkompliziert zum neuen Designboden

Du planst, einen Vinylboden zu verlegen, bist Dir aber unsicher, wie genau das funktioniert und welche Punkte dabei wichtig sind? Dann bist Du hier genau richtig. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erhältst Du alle wichtigen Hinweise und praktische Tipps, um Deinen Designboden fachgerecht zu verlegen.

Du wirst sehen, dass das Verlegen einfacher ist, als Du denkst. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass es unterschiedliche Verlegearten gibt, abhängig davon, welche Vinylboden-Variante Du gewählt hast:

Werkzeuge und Materialien, die Du benötigst:

  • Vinylboden
  • Besen und/oder Staubsauger
  • Maßband oder Zollstock
  • Bleistift
  • Zeichenwinkel und Messlatte
  • Teppich- oder Cuttermesser
  • Gummihammer
  • Optional: Trittschalldämmung


 

Vorbereitungen

Untergrund: Unabhängig davon, welche Verlegeart Du wählst, ist eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens in jedem Fall erforderlich. Entferne zunächst alle Risse sowie Unebenheiten – falls nötig auch den alten Bodenbelag. Der Untergrund muss sauber, eben, tragfähig und haftfähig sein. Auch vorhandene Sockelleisten, Übergangsprofile und Kleberreste sollten vollständig beseitigt werden.

Bodendielen: Bevor Du mit dem Verlegen beginnst, sollte sich der Vinylboden an das Raumklima anpassen. Lagere den Boden dafür 24 bis 48 Stunden vor der Verlegung im entsprechenden Raum. Mische beim Verlegen Dielen aus unterschiedlichen Paketen, um ein harmonisches und natürliches Verlegebild zu erhalten.

Menge berechnen: Um zu bestimmen, wie viel Material Du benötigst, kannst Du folgende Formel anwenden: Raumlänge x Raumbreite + 10 % Verschnitt.

 


 

Verlege-Variante 1: Vinylboden schwimmend verlegen

Die schwimmende Verlegung ist besonders praktisch, wenn Du:

  • den Boden später leicht wieder entfernen möchtest
  • beschädigte Dielen ohne großen Aufwand austauschen willst
  • beim Verlegen Zeit sparen möchtest


Für Räume wie Küche oder Bad sowie auf einer Fußbodenheizung ist diese Verlegeart jedoch nicht zu empfehlen.

Schritt 1: Trittschalldämmung und Dampfbremse verlegen

Verlegst Du Vinylboden auf einem mineralischen Untergrund, musst Du zwingend eine PE-Folie als Dampfbremse einsetzen. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund in den Bodenbelag gelangt, da mineralische Böden je nach Klima Wasserdampf abgeben können. Die Folie sollte an den Wänden etwa 2 cm hochgezogen werden.

Darauf legst Du die Trittschalldämmung bündig aus, mit ein paar Millimetern Abstand zur Wand. Klebe die Stöße am besten mit Aluband ab. Bei manchen Dämmungen ist die Dampfbremse bereits integriert – in diesem Fall halte Dich an die Vorgaben des Herstellers.

Tipp: Möchtest Du Zeit sparen, sind Vinylböden mit integrierter Trittschalldämmung eine gute Wahl – entsprechende Modelle findest Du auch in unserem Shop.

Schritt 2: Verlegerichtung bestimmen

Für ein gleichmäßiges Erscheinungsbild ist die Ausrichtung der Dielen entscheidend. Als Faustregel gilt: Die Längsrichtung der Dielen sollte zum Fenster hin zeigen, sodass sie dem natürlichen Lichteinfall folgen. Lege zur Probe ein paar Dielen lose aus, um die beste Wirkung zu testen.

Schritt 3: Erste Reihe exakt ausrichten

Die erste Reihe bestimmt die Ausrichtung aller weiteren Dielen, daher ist sauberes Arbeiten hier besonders wichtig. Richte die Dielen exakt aus und lege erst dann die nächste an.

Je nach System kannst Du von der linken oder rechten Wand starten. Achte darauf, zur Wand einen Abstand von etwa 10 bis 15 mm (Dehnungsfuge) einzuhalten, damit sich der Boden bei Temperaturschwankungen ausdehnen kann. Zum Fixieren während der Verlegung nutzt Du Verlegekeile.

Die Fuge wird später mit Sockelleisten abgedeckt – passende Fußleisten kannst Du direkt im Shop mitbestellen.

Schritt 4: Weitere Reihen verlegen

Achte darauf, dass die Stirnseiten der Dielen mindestens 30 cm versetzt zueinander liegen, um ein stabiles Verlegebild zu erzielen. Arbeite Dich Reihe für Reihe vor, bis die gesamte Fläche fertig ist.

Tipp zu Dehnungsfugen: In großen Räumen sind Dehnungsfugen nicht nur am Rand nötig, sondern auch innerhalb der Fläche. Bei mehr als 100 m² empfiehlt sich eine zusätzliche Fuge von 5 mm – nach 8 m in Dielenbreite und nach 10 m in Dielenlänge. Mit einem Übergangsprofil lässt sich diese optisch ansprechend abdecken.

Schritt 5: Abschlussarbeiten

Beim Verlegen triffst Du oft auf Türrahmen oder Heizungsrohre. So gehst Du vor:

  • Türrahmen
    Du kannst entweder die Zargen kürzen, um den Boden darunter zu schieben, oder die Dielen exakt an die Form des Rahmens anpassen. Denke auch hier an eine Dehnungsfuge, die Du mit farblich passendem Silikon schließen kannst.
  • (Heizungs-)Rohre
    Markiere die Position auf der Diele und schneide die Aussparung mit Cutter oder Stichsäge aus. Verwende passende Abdeckrosetten, um die Schnittstellen sauber zu kaschieren.


Sind alle Dielen verlegt, entfernst Du die Verlegekeile und montierst Sockelleisten. An Raumübergängen sorgen Übergangsprofile für einen sauberen und optisch stimmigen Anschluss zu angrenzenden Bodenbelägen.

 


 

Verlege-Variante 2: Klick-Vinyl verlegen

Klick-Vinyl lässt sich unkompliziert, sauber und in kurzer Zeit verlegen. In diesem kompakten Anleitungsvideo erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du Klick-Vinyl eigenständig verlegen kannst:


Vorteile von Klick-Vinyl

  • Einfache und schnelle Montage dank Klick-System:
    Beim Klick-Vinyl lassen sich die Dielen entweder Feder-in-Nut oder Nut-in-Feder verbinden. Die Variante Nut-in-Feder ist in der Regel leichter zu handhaben. Der Vorteil des Klick-Systems besteht darin, dass Du den Startpunkt frei wählen kannst – ob von links nach rechts oder umgekehrt, hängt davon ab, was in Deinem Raum am praktischsten ist.
  • Saubere Verlegung, da kein Klebstoff erforderlich ist
  • Leichtes Entfernen, zum Beispiel bei einem Umzug oder einer Renovierung
  • Klick-Vinyl mit HDF- oder SPC-Trägerplatten gleicht kleine Unebenheiten im Untergrund aus

 

Schritt 1: Trittschalldämmung und Dampfbremse auslegen

Eine Trittschalldämmung ist in Wohnräumen grundsätzlich empfehlenswert. Liegt der Untergrund aus mineralischem Material, muss zusätzlich zwingend eine PE-Folie als Dampfbremse unter der Trittschalldämmung verlegt werden. Diese verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund in das Klick-Vinyl zieht. Die Folie sollte an den Wänden etwa 2 cm hochgezogen werden. Achte außerdem darauf, dass die einzelnen Bahnen überlappen und miteinander verklebt werden. Du kannst Trittschalldämmung und PE-Folie separat verlegen oder eine Trittschalldämmung mit integrierter Dampfbremse verwenden.

Schritt 2: Erste Reihe Klick-Vinyl verlegen

Starte am besten in der linken Raumecke und lege die Dielen so, dass die Federseite zur Wand zeigt. Klicke die Dielen stirnseitig zusammen, bis die erste Reihe komplett ist. So erkennst Du direkt, wie lang die letzte Diele in der Reihe zugeschnitten werden muss. Diese sollte nicht kürzer als 30 cm sein – falls doch, kürze die erste Diele entsprechend. Der Zuschnitt erfolgt, indem Du die Nutzschicht mit einem Cutter und einem Winkel komplett anritzt und die Diele anschließend mit den Händen brichst.
Achte darauf, dass die erste Reihe exakt gerade liegt und halte einen Abstand von mindestens 10 mm zur Wand ein. Abstandskeile helfen, die Dehnungsfuge während der Verlegung zu sichern.

Schritt 3: Weitere Reihen verlegen

Beginne die zweite Reihe mit dem Reststück der letzten Diele aus der ersten Reihe, sofern es mindestens 30 cm lang ist. Dieser Versatz sorgt für Stabilität. Setze die Diele längs leicht schräg mit der Feder in die Nut der vorherigen Reihe und klicke sie ein, indem Du sie absenkst und leicht nach unten drückst. Für die Kopfseitenverbindung kannst Du einen hellen Gummihammer verwenden.

Fahre so fort, bis jede Reihe vollständig ist. Für die letzte Reihe musst Du die Dielen in der Breite kürzen. Lege dazu die zuzuschneidende Diele deckungsgleich auf die letzte verlegte Reihe, markiere den Wandverlauf mithilfe einer weiteren Diele, die bündig an der Wand liegt, und schneide entlang der Markierung. Brich die Diele anschließend an der Schnittkante durch.

Schritt 4: Abschlussarbeiten

Sobald alle Dielen verlegt sind, entfernst Du die Abstandskeile und montierst Sockelleisten, um die Dehnungsfugen zu verdecken. Übergangsprofile schaffen an Raumgrenzen einen sauberen und optisch harmonischen Übergang zu angrenzenden Bodenbelägen.

 


 

Verlege-Variante 3: Vinylboden kleben

Die traditionelle Methode unter den Verlegearten ist das vollflächige Verkleben von Vinylboden – genauer gesagt die Nassbettverklebung. Wie diese Technik funktioniert, erfährst Du in unserem Anleitungsvideo sowie in der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung.

 

Vorteile des verklebten Vinylbodens:

  • Die feste Verbindung mit dem Untergrund reduziert Gehgeräusche deutlich
  • Im Nassbett verklebter Vinylboden ist besonders belastbar und beugt Druckstellen vor
  • Das klassische Verkleben ist oft günstiger, da Arbeits- und Materialkosten geringer ausfallen
  • Mit Klebevinyl erreichst Du eine besonders geringe Aufbauhöhe von nur wenigen Millimetern
  • Einzelne beschädigte Planken lassen sich unkompliziert austauschen
  • Fehlen im Untergrund Dehnungsfugen, kann Klebevinyl ohne Unterbrechung auf der gesamten Fläche verlegt werden – das vermeidet sichtbare Übergänge und mögliche Stolperkanten durch Profile
  • Ideal für Räume mit Fußbodenheizung dank sehr guter Wärmeleitfähigkeit
  • Auch bei starker Sonneneinstrahlung und Wärmeentwicklung bleibt verklebtes Vinyl formstabil – Wellen oder Wölbungen treten kaum auf

 

Nachteile, die Du berücksichtigen solltest:

Für das Nasskleben von Vinylboden sind Erfahrung und handwerkliches Geschick erforderlich. Besonders bei der Vorbereitung des Untergrunds gibt es klare Anforderungen: Neben Ebenheit und Festigkeit muss der Boden auch gespachtelt sein.

Das Entfernen eines verklebten Vinylbodens ist deutlich aufwändiger als bei Klick-Vinyl und erfordert hohen Kraftaufwand. Nach dem Ausbau muss zudem der Untergrund erneut vorbereitet werden.

Schritt 1: Untergrund vorbereiten

Die Basis für eine erfolgreiche Verklebung ist ein sauberer, gespachtelter und glatt geschliffener Untergrund. Beseitige alle Risse und Unebenheiten sorgfältig. Verwende eine Ausgleichs- oder Nivelliermasse, um eine absolut ebene Fläche zu schaffen. Nach dem Schleifen den Boden gründlich reinigen.

Schritt 2: Kleber auftragen

Lege vor dem Auftragen des Klebers die erste Reihe Klebevinyl so zurecht, dass sie exakt gerade verlegt werden kann. Orientiere Dich dabei nicht zwingend an den Wänden, da diese oft nicht vollkommen gerade sind. Mit einer Schlagschnur lässt sich eine präzise Verlegelinie markieren. Alternativ kannst Du die Planken der ersten Reihe lose auslegen, die Außenkanten nachzeichnen und so die Linie anzeichnen.
Verwende für die Verklebung einen Dispersions-Nasskleber, den Du mit einem Zahnspachtel gleichmäßig aufträgst.

Hinweis: Der Kleber verliert nach etwa 40 Minuten seine Haftkraft. Teile die Fläche daher in kleinere Abschnitte und arbeite diese nacheinander ab.

Schritt 3: Vinylboden verkleben

Achte vor dem Verlegen auf die auf der Rückseite angegebenen Laufrichtungen der Planken.

Platziere die erste Planke exakt an der Markierungslinie und drücke sie mit einer Andruckrolle fest an. Präzises Arbeiten bei der ersten Reihe ist entscheidend, da sich daran alle weiteren Planken ausrichten. Setze die übrigen Planken der Reihe ebenso und fahre dann mit den nächsten Reihen fort, wobei Du einen Versatz von etwa 15 cm einhalten solltest. Lege die Planken möglichst dicht aneinander, um sichtbare Fugen zu vermeiden. Zu den Wänden sollte ein Abstand von etwa 2 mm bleiben, der später von Sockelleisten verdeckt wird.

Schritt 4: Abschlussarbeiten

Nach dem Verkleben empfiehlt es sich, die gesamte Fläche noch einmal gründlich mit einer schweren Metallwalze anzudrücken. Dadurch werden Luftblasen entfernt und der Kontakt zwischen Kleber und Planke optimiert.

Für ein sauberes Gesamtbild gehören Sockelleisten unbedingt dazu. In unserem Sortiment findest Du passende Leisten zu Deinem Bodenbelag – besonders beliebt sind unsere weißen Fußleisten in verschiedenen Profilen und Größen.

Wie Du siehst, lässt sich Vinylboden auch eigenständig verlegen. Falls Du Fragen zur Verklebung oder zu unseren Produkten hast, erreichst Du uns unter der Telefonnummer 05468 9384748 – unser Serviceteam unterstützt Dich gern.

 


 

Vinylboden kleben – Fischgrätmuster verlegen

Das Fischgrätmuster zählt zu den beliebtesten Verlegearten. Diese klassische und zeitlose Optik, die man häufig in Altbauten findet, lässt sich nicht nur mit Parkett, sondern auch mit Vinylplanken realisieren. In unserem Anleitungsvideo erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du Deinen Designboden im Fischgrät-Stil selbst verlegen kannst. Dabei zeigen wir Dir alle wichtigen Arbeitsschritte und geben Hinweise, worauf Du achten solltest, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.